Rettungshunde im Einsatz

Über 90 % unserer Einsätze sind Flächensucheinsätze. In diesem Fall werden eine oder mehrere Personen in unübersichtlichem, schwer zu durchsuchendem oder sehr großem Gelände vermisst.

Zur Trümmersuche werden Rettungshundeteams nach Gebäudeeinstürzen eingesetzt, z.B. nach Explosionen, Flugzeugabstürzen oder nach Erdbeben um festzustellen, ob sich noch Menschen unter den Trümmern der eingestürzten Gebäuden befinden.

 

Unsere Staffel arbeitet sowohl in der Flächen- als auch in der Trümmersuche, wodurch für beide Bereiche auch geprüfte Einsatzteams bereitstehen

Warum Rettungshunde?

Neben allen menschlichen und technischen Mitteln zur Ortung von Menschen bleibt die Zuverlässigkeit und Schnelligkeit der Hunde im Bereich der Vermissten- und der Verschüttetensuche unersetzlich. Ihr enormer Geruchssinn ist bisher auch durch technische Geräte noch nicht zu ersetzen. Die Überlegenheit des Hundes zeigt sich besonders bei Dunkelheit: Hier wittert er mit seiner guten Nase die vermisste Person schon auf große Entfernungen und kann sich dank seines speziellen Sehvermögens im Dunkeln zusätzlich gut orientieren.

Neben der Schnelligkeit der Hunde bei der Suche ist auch das Durchkämmen von Gebieten, die für Menschen oft unzugänglich sind, ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei Flächensuchen

Wie arbeiten Rettungshunde

Rettungshunde arbeiten wie erwähnt mit Ihrer Nase. Sie durchstreifen auf Kommando ihres Hundeführers das Einsatzgebiet frei (ohne Leine und Halsband!) auf der Suche nach menschlicher Witterung. Sie brauchen also kein Kleidungsstück oder ähnliches zum Aufnehmen der Fährte. Rettungshunde sind in der Regel sogenannte Hochwindsucher. Für den Hochwindsucher sind die in der Luft schwebenden menschlichen Geruchspartikel leitend. Er trägt die Nase meist hoch, um die Luftströmung zu nutzen.

 Hat ein Hund in der Fläche die Witterung eines Menschen „in der Nase“, läuft er auf direktem „Geruchsweg“ dorthin und beginnt bei dem Vermissten zu bellen bis sein Hundeführer vor Ort ist und Hilfe leisten kann.

In den Trümmern stellt sich das genaue Lokalisieren einer verschütteten Person weitaus schwieriger dar. Zum einen durch die Vielzahl der am Schadensplatz vorhandenen Gerüche (Rauch, Lebensmittel, Abgase, sonstige Verdunstungen, etc,) zum anderen durch Strömungsverhältnisse und Verwirbelungen muss sich der Hund die Stelle „erarbeiten“ an der die meiste Witterung vorhanden ist bzw. herausströmt. Hat er diese gefunden wird er sie durch Verbellen (manchmal auch mit zusätzlichem Scharren) seinem Hundeführer anzeigen. Um die Anzeige abzusichern wird in der Regel ein weiterer Hund zum Absuchen des Trümmerkegels angesetzt. Zeigt dieser an der gleichen Stelle an, können die Bergungstrupps mit dem Retten der Person beginnen.

Einsatzbereiche von Rettungshunden allgemein

Flächensuche - Suche nach vermissten Menschen in Wäldern, Wiesen, Freigeländen oder sonstigen schwierigen Flächen, die für den Mensch schwer zu begehen sind. 

Trümmersuche - Suche nach verschütteten Personen nach Gebäudeeinstürzten ( z.B. Explosionen, Erdbeben, etc.)

Lawinensuche - Suche nach Menschen, die von Lawinen verschüttet sind (v.a. im Hochgebirge, wird im DRK durch die Bergwacht vorgehalten). 

Wassersuche - Suche nach vermissten Personen unter Wasser. Biologische Ortung Ertrunkener.

Mantrailing - “Individualgeruchssuche”. Suche mit Geruchtsträger nach einer (bestimmten) vermissten, abgängigen Person